Ralph Boes                                                                                        Berlin, den 09.06.2013

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Sehr geehrte Frau Xxxxxxx –

 

 

Bis heute habe ich keine Antwort auf meinen Brief vom 17.05.2013 erhalten.
Ihr Schweigen könnte bedeuten, dass Sie jetzt selbst nicht mehr weiter wissen.

 

Damit wir weiter kommen, teile ich Ihnen mit, dass ich wiederum keinerlei der Bemühungen um „Erwerbsarbeit“, die der – noch nicht von Ihnen eingesetzte menschenrechts- und verfassungswidrige Vertrag vom … seit dem 01.04. von mir einfordert, unternommen habe.

 

Zu ihrer – übrigens sehr entgegen kommenden [1] – Anmerkung, dass ich trotz vollzeitiger Vorbereitung auf die Bundestagswahl Bewerbungsbemühungen zu unternehmen hätte, möchte ich ihnen sagen, was in meinem Falle „Vollzeit“ heißt: Auf vielen Ebenen (öffentlich, rechtlich, publizistsisch, filmisch) gleichzeitig an drei Fronten kämpfend (Hartz IV, Grundeinkommen und Bundestagswahl)  arbeite ich nicht 5 Tage die Woche 8 Stunden – sondern 7 Tage die Woche 14 – 18 Stunden täglich.

 

Für „Bewerbungen“ bleibt mir also auch in Zukunft absolut keine Zeit.

Außerdem wären derartige Schein-Bewerbungen, nur unternommen, um Ihren Sanktionen zu entgehen, den Arbeitgebern gegenüber unfair. [2]

 

Da ich ja nun schon Ihnen gegenüber ehrlich zu sein versuche  –

da wollen Sie mich doch nicht den Arbeitgebern gegenüber zum lügen zwingen … oder?

 

 

Mit freundlichem Gruß,

 

 

 

 

 


[1] Es ist meines Wissens in Hartz–IV nicht erlaubt, in größerem Umfang ehrenamtlich tätig zu sein …

[2] Wir sind gezwungen, dem Arbeitgeber gegenüber „bis an die Grenze überzogener Selbstverleugnung“ so zu tun, „als wäre es der Traumjob“, der uns angeboten wird (Bayrisches Urteil), egal, was wir wirklich von den Angeboten halten. – Sonst werden wir von Ihnen/Ihrem Amt/dem System sanktioniert.

Damit sind wir dem Arbeitgeber gegenüber ZUR LÜGE VERPFLICHTET.

Ihnen gegenüber sollen wir aber immer EHRLICH sein.

Dass das schwer unter einen Hut zu bringen ist, ist klar.
Und dass WIR uns so GEGENSEITIG nicht trauen können, auch: Sie können uns nicht trauen, weil Sie uns zum Lügen gegenüber dritten pressen KÖNNEN und dieser Makel uns natürlich auch in unserer Begegnung mit Ihnen anhaftet – und wir ihnen nicht, weil sie uns zum Lügen und durch Zwangsmaßnahmen in unwürdige Beschäftigungen pressen (müssen).

- Auf den Jahrmärkten gibt es manchmal Spiegelkabinette, in denen alles komplett verzerrt erscheint. Hartz IV ist ein solches Spiegelkabinett – ein Spiegelkabinett der Lüge, in dem WIR uns ALLE gegenseitig als Lügner und Betrüger erscheinen - und uns zu Lügnern und Betrügern MACHEN, wenn wir das nicht prinzipiell durchschauen.

Grundeinkommen führt dagegen in eine Welt gegenseitiger Wertschätzung, weil man sich gegenseitig nicht mehr erpressen kann, Zusammenarbeit ein Kind echter Freiwilligkeit wird und man sich gegenseitig auch nicht mehr belügen muss.